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Samstag, 10. November 2012

Ein weiterer Schritt.

Gestern habe ich meine Kündigung in den Briefkasten geschmissen.

Ich kann es selbst noch nicht so wirklich fassen. Etwas Altes wird bald enden und etwas Neues beginnt. Nächstes Jahr schon. Alles ging dann doch recht schnell, schneller als ich es eigentlich wollte.

Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich diesen Schritt wirklich machen muss. Aber wenn ich es so richtig betrachte, dann war es die einzig logische Konsequenz. So viele Dinge sind vorgefallen, die mich immense Kraft gekostet haben.
Kraft, die ich jeden Tag aufwenden musste um morgens aufzustehen und erhobenen Hauptes auf die Arbeit zu gehen. Mir nichts anmerken zu lassen. Eine kühle, freundliche Fassade.
Nach Hause zu kommen, Spüren wie die Anspannung mich verlässt und gleich mit voller Wucht wieder zurückkehrt, weil ich genau weiß, dass ich morgen wieder aufstehen muss.

Ich will nicht behaupten, dass ich keine Angst habe. Ich mag keine neuen Dinge, keine Überraschungen. Warum? Weil ich sie nicht kontrollieren kann. Nicht sagen kann, was sie für eine Folge haben. Für mich, für die Zukunft. Ich habe Angst etwas falsch zu machen, eine falsche Entscheidung zu treffen. Ich habe verlernt auf mich selbst zu hören. Zu wissen was ich will. Was ich nicht will.

Doch ich versuche diese Angst anzugehen. Herauszufinden wer ich bin, wohin ich will. Was mich stört, was ich so nicht mehr akzeptieren kann. Weil ich nicht passiv sein will.
Ich bin selbstständig, als Mensch, als Frau. Ich nehme mein Leben in die Hand. Niemand sonst kann so gut für mich entscheiden wie ich selbst. Es ist schön, dass ich jemanden kenne, der mich in dieser Hinsicht immer hundertprozentig unterstützt. Mit mir diskutiert, Entscheidungen abwägt, mir einen kleinen Schubs gibt. Das ist toll und hilft einfach ungemein. Danke S.

Wenn ich es mir recht überlege, dann freue ich mich darauf.

Der Neuanfang.


Donnerstag, 1. November 2012

What I read: Abgeschnitten

Autor: Sebastian Fitzek, Michael Tsokos

Titel: Abgeschnitten

Genre: Thriller

Zusammenfassung:

Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …

Meine Meinung:

Ich bin ein bekennender Fitzek Fan. Ich habe alle seine Bücher gelinde gesagt verschlungen. Er ist meiner Meinung nach der beste deutsche Autor, vor allem im Bereich des Thrillers. Es ist unglaublich wie viele Wendungen er in seine Bücher einbaut, nichts ist wie es am Anfang scheint.  

So begann es auch bei diesem Buch. Ein leider ziemlich aktuelles Thema, zumindest wenn man die Entführungsfälle von Kindern in den Fernsehnachrichten verfolgt. Die Bilder, die in diesem Buch herauf beschworen werden, sind wirklich nichts für zarte Gemüter.
Nicht zuletzt durch die Mitarbeit von Michael Tsokos, einem bekannten Gerichtsmediziner, erfährt man viel über die Arbeit von Pathologen. Also zum Beispiel wie man herausfindet, wie lange jemand schon tot ist, welches Werkzeug man wann benutzt und wie die zeitlichen Abläufe sind.
Je nachdem worauf man das Interesse beim Lesen eines Buches legt, kann es schon sein, dass die Informationen etwas zu viel sind, dass man das Buch zwischendurch hinlegen und durchatmen muss. Aber ich denke, dass gerade diese Passagen nie zu viel oder unpassend sind. Es ist nun mal Tatsache, dass die Hauptfigur aus diesem Metier stammt, alles andere wäre nicht stimmig.

Betrachtet man allein nur das erste Kapitel des Buches, so erkennt man, dass zumindest dieses unglaublich gut durchdacht ist. Alles ergibt Sinn. Die Gefühle, die Fitzek transportiert, sind so stark und uns allen bekannt. Unglaublich gut, Fitzek in seiner Reinform. Der Autor spielt so mit unseren Empfindungen, Ängsten und vor allem mit unserem "Schubladendenken", dass man sich manchmal fragt ob wir alle so in unserem Denken und Handeln führbar sind. Man möchte fast eingreifen, rufen, helfen.

Kommen wir nun leider zu dem großen Negativpunkt: Die Figuren wirken unausgereift, irgendwie flach. Man weiß sehr wenig von den Charakteren, wenig von ihren Motivationen, Gedanken und Wünschen. Vieles wirkt nicht durchdacht, gegen Ende hat man sogar die Empfindung, dass die Geschichte einfach schnell zu Ende gebracht werden musste ohne genau zu wissen wohin man eigentlich möchte.
Wer am Ende des Buches angekommen ist, weiß glaube ich ziemlich genau was ich meine.

Man schließt das Buch mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf. Das soll wirklich alles sein, fragt man sich. Leider ja. Ein gelungener Anfang, ein wenig spannender Mittelteil und das Ende ist wirklich nur enttäuschend.

Ich weiß, dass ich das Buch trotz einer schlechten Empfehlung trotzdem gelesen hätte, aber auch nur weil ich ein Anhänger von Fitzek bin. Ob ich es ansonsten weiter empfehlen würde? Ich denke eher nicht. Es gibt so viele andere gute Bücher von ihm, sodass ich dieses für mich einfach unter "Nicht lesenswert" einordne und es als Ausrutscher bezeichne.
Ich hoffe, dass er jetzt schon wieder an einem neuen Buch, einer neuen Geschichte sitzt, do mich wieder absolut umwirft. Am liebsten natürlich schon im nächsten Jahr.