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Donnerstag, 1. November 2012

What I read: Abgeschnitten

Autor: Sebastian Fitzek, Michael Tsokos

Titel: Abgeschnitten

Genre: Thriller

Zusammenfassung:

Rechtsmediziner Paul Herzfeld findet im Kopf einer monströs zugerichteten Leiche die Telefonnummer seiner Tochter. Hannah wurde verschleppt – und für Herzfeld beginnt eine perverse Schnitzeljagd. Denn der psychopathische Entführer hat eine weitere Leiche auf Helgoland mit Hinweisen präpariert. Herzfeld hat jedoch keine Chance, an die Informationen zu kommen. Die Hochseeinsel ist durch einen Orkan vom Festland abgeschnitten, die Bevölkerung bereits evakuiert. Unter den wenigen Menschen, die geblieben sind, ist die Comiczeichnerin Linda, die den Toten am Strand gefunden hat. Verzweifelt versucht Herzfeld sie zu überreden, die Obduktion nach seinen telefonischen Anweisungen durchzuführen. Doch Linda hat noch nie ein Skalpell berührt. Geschweige denn einen Menschen seziert …

Meine Meinung:

Ich bin ein bekennender Fitzek Fan. Ich habe alle seine Bücher gelinde gesagt verschlungen. Er ist meiner Meinung nach der beste deutsche Autor, vor allem im Bereich des Thrillers. Es ist unglaublich wie viele Wendungen er in seine Bücher einbaut, nichts ist wie es am Anfang scheint.  

So begann es auch bei diesem Buch. Ein leider ziemlich aktuelles Thema, zumindest wenn man die Entführungsfälle von Kindern in den Fernsehnachrichten verfolgt. Die Bilder, die in diesem Buch herauf beschworen werden, sind wirklich nichts für zarte Gemüter.
Nicht zuletzt durch die Mitarbeit von Michael Tsokos, einem bekannten Gerichtsmediziner, erfährt man viel über die Arbeit von Pathologen. Also zum Beispiel wie man herausfindet, wie lange jemand schon tot ist, welches Werkzeug man wann benutzt und wie die zeitlichen Abläufe sind.
Je nachdem worauf man das Interesse beim Lesen eines Buches legt, kann es schon sein, dass die Informationen etwas zu viel sind, dass man das Buch zwischendurch hinlegen und durchatmen muss. Aber ich denke, dass gerade diese Passagen nie zu viel oder unpassend sind. Es ist nun mal Tatsache, dass die Hauptfigur aus diesem Metier stammt, alles andere wäre nicht stimmig.

Betrachtet man allein nur das erste Kapitel des Buches, so erkennt man, dass zumindest dieses unglaublich gut durchdacht ist. Alles ergibt Sinn. Die Gefühle, die Fitzek transportiert, sind so stark und uns allen bekannt. Unglaublich gut, Fitzek in seiner Reinform. Der Autor spielt so mit unseren Empfindungen, Ängsten und vor allem mit unserem "Schubladendenken", dass man sich manchmal fragt ob wir alle so in unserem Denken und Handeln führbar sind. Man möchte fast eingreifen, rufen, helfen.

Kommen wir nun leider zu dem großen Negativpunkt: Die Figuren wirken unausgereift, irgendwie flach. Man weiß sehr wenig von den Charakteren, wenig von ihren Motivationen, Gedanken und Wünschen. Vieles wirkt nicht durchdacht, gegen Ende hat man sogar die Empfindung, dass die Geschichte einfach schnell zu Ende gebracht werden musste ohne genau zu wissen wohin man eigentlich möchte.
Wer am Ende des Buches angekommen ist, weiß glaube ich ziemlich genau was ich meine.

Man schließt das Buch mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf. Das soll wirklich alles sein, fragt man sich. Leider ja. Ein gelungener Anfang, ein wenig spannender Mittelteil und das Ende ist wirklich nur enttäuschend.

Ich weiß, dass ich das Buch trotz einer schlechten Empfehlung trotzdem gelesen hätte, aber auch nur weil ich ein Anhänger von Fitzek bin. Ob ich es ansonsten weiter empfehlen würde? Ich denke eher nicht. Es gibt so viele andere gute Bücher von ihm, sodass ich dieses für mich einfach unter "Nicht lesenswert" einordne und es als Ausrutscher bezeichne.
Ich hoffe, dass er jetzt schon wieder an einem neuen Buch, einer neuen Geschichte sitzt, do mich wieder absolut umwirft. Am liebsten natürlich schon im nächsten Jahr.


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